Der Sensor meldet Medienfehler. Was hat es damit auf sich?


Lösung:

Zuerst: Grundsätzlich alarmiert der Sensor bereits bei einem erkannten Medienfehler - je nach verwendeter Festplatte kann dabei bereits eine geringe Anzahl Medienfehler schon Probleme verursachen oder auch eine höhere Anzahl. Daher ist es am Einfachsten, die Festplatte bei Auftreten eines Medienfehlers mit einem Tool des Herstellers zu testen - wenn das Tool meldet, dass alles okay ist kann über die Einstellung "maximale Anzahl Medienfehler" die Anzahl, ab der alarmiert werden soll, erhöht werden. 


Hintergrund:

Festplatten melden Medienfehler in der Regel direkt an den Controller zurück. Häufig sind diese Fehler fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte. Diese halten in der Regel eine unterschiedliche Anzahl Reservesektoren bereit, die verwendet werden, wenn es zu einem Sektorfehler kommt. Je größer die Festplatte desto mehr Reservesektoren. Daher verkraften unterschiedliche Festplatten unterschiedlicher Hersteller mit verschiedenen Größen unterschiedlich viele dieser Medienfehler.


Sind generell keine freien Reservesektoren mehr verfügbar so wird der Status der Festplatte "Fehlerhaft" ("Predict to fail soon", zu deutsch: "Vorabmeldung für einen baldigen Ausfall") . 


Zu beachten ist dabei: 

Es besteht auch die Möglichkeit, dass bereits neue Festplatten ab Werk über eine geringe Anzahl von Medienfehlern verfügen. Diese sind jedoch nicht nach außen hin sichtbar - auch SMART-Werte werden diese in der Regel nicht aufzeigen, dafür gibt es eine interne Zuweisungsliste, die ab Werk individuell für die jeweilige Festplatte bereitgestellt wird. Es handelt sich dabei um eine Art interne Remapping-Liste. Wenn der Controller versucht, den fehlerhaften Sektor zu beschreiben dann wird ein anderer Sektor aus der Reserveliste beschrieben und dies in der internen Zuweisungstabelle entsprechend vermerkt. 


Weitere Informationen: https://serverfault.com/questions/1034311/what-does-media-error-count-mean-lsi-megaraid