One Ring to rule them all – Oder doch besser vier?


Ob ein Patch wirklich das tut, was er tun soll und keine unerwarteten Nebenwirkungen hat, kann man nur unter realen Bedingungen testen. Der beste Weg ist dabei, mit Ringen zu arbeiten. Der Patch wird dabei in diesen Ringen mit einem zeitlichen Abstand auf verschiedenen Systemen ausgerollt. Jeder Ring enthält mehr Systeme als der vorherige.



Ring 0

Das Update sollte als Erstes im eigenen Systemhaus eingespielt werden. Hier sind die Experten und die können am besten mit potenziellen Fehlern umgehen. Im Idealfall setzt das Systemhaus die gleichen Produkte ein, die auch die Kunden nutzen. Also Microsoft Outlook oder Lotus Notes, Wortmann PC oder HP Notebook. Größere Inkompatibilitäten fallen hier bereits auf. Dieser Ring verschafft auch einen gewissen Puffer, um zu sehen, ob Microsoft selbst noch ein Problem bemerkt und eine entsprechende Meldung veröffentlicht oder den Patch sogar zurückzieht. Über das Windows Insider Programm ist es auch möglich die monatlichen Updates etwas früher zu erhalten.

Ring 1

Es ist wichtig, die Patches direkt beim Kunden zu testen. Nur so kann man wirklich prüfen, ob das Update mit allen Produkten des Kunden zusammenspielt. Hier hilft es, den klassischen Power-User beim Kunden zu finden. Das ist der User, der gerne neue Sachen testet und sich freut, wenn er neue Features als Erster ausprobieren kann. Dass hierbei auch mal was schiefgehen kann, muss der User aber wissen und auch bereit sein, damit umzugehen. Es kann vorkommen, dass der User mal ein paar Stunden nicht arbeiten kann, sollte es zu einem Problem kommen. Der Kunde geht mit diesem potenziellen Ausfall der Arbeitszeit natürlich ein geringeres Risiko ein wie durch einen möglichen Ausfall der gesamten IT.

Ring 2

Mit einem oder wenigen Power-Usern aus Ring 1 kann man leider nicht alle potenziellen Probleme entdecken. Es empfiehlt sich deshalb, dass das Ausrollen an alle User in mehreren Schritten durchgeführt wird. In diesem Beispiel wird das Update jetzt an 30 % der Mitarbeiter PCs ausgerollt. Ideal ist es die 30 % im ganzen Unternehmen zu verteilen und sich nicht auf eine Abteilung zu konzentrieren. Nach der Verteilung in Ring 2 sollten bis zum nächsten Ring mehrere Tage vergehen.

Ring 3

Zu diesem Zeitpunkt hat man einen guten Überblick über mögliche Herausforderungen, die durch das Update eintreten können. Sollte es keine gravierenden Probleme mehr geben, kann das Update jetzt an alle ausgerollt werden. Wie schnell die Ringe aufeinander folgen, hängt stark davon ab, wie schnell man auf Probleme reagieren kann. Sollte es in einem Ring Probleme geben, muss man das Ausrollen in den anderen Ringen entsprechend verschieben. Ring 3 kann allerdings nur maximal 30 Tage nach dem Veröffentlichen des Patches beginnen. In servereye bieten wir die Möglichkeit, mit Gruppen zu arbeiten. Die einzelnen Ringe werden verschiedenen Gruppen zugeordnet und können so unabhängig voneinander ausgerollt werden. 


Tipp:
Schau auch mal bei unserem Best Practice zu Smart Updates, sowie bei der Dokumentation der Funktionsweise vorbei.